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eSports – Mehr als nur ein Spiel?

In den letzten Jahren hat die Gaming-Szene mit Millionen von Spielern an den eigenen Computern oder Konsolen, Zehntausenden Zuschauern in den Veranstaltungsstätten großer Turniere und Hunderten Profi-Spielern rund um den Globus, einen schier unaufhaltsam Aufstieg gefeiert. Die populärsten Online-Spieler verdienen inzwischen Millionen an Preis- und Sponsorengelder, fahren schnittige Rennwagen und werden von kreischenden Fans zu den Turnieren empfangen.

Die Parallelen zu den Stars der traditionellen Sportarten wie Fußball, Basketball oder Tennis sind unverkennbar und so stellt sich auch die logische Frage, ob es sich bei eSports rein, um einen Zeitvertreib für gelangweilte Jugendliche handelt oder ob es nicht doch schon als eigene Sportart, möglicherweise sogar als olympische Disziplin, zu sehen wäre.

Diese Frage beschäftigt inner- sowie außerhalb der eSports-Szene immer mehr Menschen und bei genauerer Betrachtung, existieren bereits zahlreiche Argumente für eine Anerkennung als reale Sportart. Wir haben in diesem Zusammenhang daher die wichtigsten Faktoren analysiert, die für, aber auch gegen, eine derartige Aufwertung sprechen.

Welche Definitionen für Sport gibt es?

Laut Wikipedia werden unter Sport „verschiedene Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen“. Obwohl hier natürlich die körperliche Aktivität eine wichtige Rolle spielt, werden in den meisten Definitionen lediglich Wörter wie „meist“ oder „oft“ verwendet, wenn es um den Aspekt der körperlichen Ertüchtigung geht.
Wie Darts- oder Schachspieler, die ja bereits als Sportler gelten, beweisen, ist also die körperliche Komponente nicht zwingend notwendig um eine bestimmte Spielform als Sport zu definieren.

Könnten eSports jemals olympisch werden?

Obwohl gewisse olympische Disziplinen wie Schwimmen, Radsport, Fechten oder Kunstturnen seit Anbeginn der modernen Ausrichtung olympischer Spiele vertreten waren, präsentierte sich die Liste der olympischen Sportarten in den letzten Jahrzehnten äußerst dynamisch. Zahlreiche neue Sportarten erlangten so den olympischen Status, dafür wurden gewisse andere Disziplinen gestrichen. Für die Aufnahme als olympische Sommersportart sind einige wichtige Kriterien, wie beispielsweise die Beliebtheit des Sports oder der erwartete Mehrwert, zu erfüllen und meistens werden neue Disziplinen auch zuerst im Demonstrationsmodus ausgetragen. Dabei sind sowohl Wettkämpfe als auch Siegerehrungen mit den anderen Sportarten nahezu identisch. Der einzige Unterschied ist, dass die Medaillen nicht im offiziellen Medaillenspiegel mitgezählt werden. Erweist sich diese neue Demonstrationssportart als populär genug, wird sie in der Regel in den nächsten Spielen zu den offiziellen Disziplinen dazugezählt. Auch hier sollten eSports die nötigen Voraussetzungen mühelos erfüllen, um eines Tages als olympisch zu gelten.

Beliebtheit von eSports

Ein wichtiges Kriterium bei der Definition als Sportart, egal ob olympisch oder nicht-olympisch, ist die Popularität der Disziplin.

Hierbei scheint es im Vergleich zu den meisten anderen Sportarten überhaupt keinen Zweifel zu geben, gelten beispielsweise so unbedeutende oder gar skurrile Spielformen wie Curling oder Fechten als richtige Sportarten. Mit Hunderten Millionen aktiver Spieler in allen fünf Kontinenten, randvollen Veranstaltungshallen und hohen Einschaltquoten bei Fernseh- und Streamingübertragungen, spielen die beliebtesten Games wie League of Legends oder Dota2 in derselben Liga wie König Fußball. Eine Zahl belegt dieses Kopf-an-Kopf-Rennen mit der weltweiten populärsten Sportart auch eindrucksvoll. Wie bwin erst kürzlich veröffentlichte, werden die Wetteinsätze auf League of Legends für 2016 bereits sehr wahrscheinlich über jenen auf den Sieger der UEFA Champions-League liegen.

Man muss also kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass eSports seinen Siegeszug auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird und es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis es auch die sportliche Anerkennung erhält, die es verdient. In der traditionell konservativen Welt des Sports kann dies zwar noch ein wenig dauern, am Ausgang dieser Debatte bestehen aber nur mehr wenige Zweifel.

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