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Kinder sind so

Lustiger Weise habe ich im Entwürfe Ordner noch ein paar Artikel gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte – Artikel ist aus 2011

Manchmal, wenn man zum Beispiel Abends um kurz vor Neun den Kleinsten schnell husch, husch in den Kinderwagen packt, das Babyphone (danke Siemens für dieses geniale Feature) aktiviert, da die Liebste heute aus dem Haus ist und dann zwei Runden um den Block fährt damit er endlich einschläft, da denkt man darüber nach wie das Leben wohl ohne Kinder wäre.

Oft, gerade an Wochenenden, wenn sich die vier in die Wolle bekommen, den frisch gesaugten Fussboden vollkrümeln, Kissenbezüge mit Filzstift anmalen, den Garten unter Wasser setzen oder man mal wieder in den Genuss einer vollen Windel kommt, zweifelt man ein kleines bisschen an seiner Entscheidung Vater zu werden.

Ich halte Mittermeiers ironischen Spruch "aber wenn sie dich einmal anlächeln, bekommst du alles zurück" für wenig passend, denn ganz realistisch betrachtet ist das mit dem Lächeln zwar ganz toll, in dem Moment in dem man ein schreiendes Kind auf dem Arm, zwei zankende in der Küche und ein lächelndes Kind hat, das verträumt auf den Spülknopf der Toilette drückt, wiegt das Lächeln eindeutig keine nasse Klopapierrolle im Bad auf. 

Kinder sind anstrengend und wer etwas anderes behauptet hat entweder unverschämtes Glück, nur eins, oder lügt.

Von Morgens um 5.55 Uhr bis Abends um acht und manchmal noch danach herrscht hier Halligalli. Es gibt ruhige Phasen, klar, aber eben nicht sehr viele.

Vatersein (ein einseitiger Artikel, schon klar) ist ein Fulltime Job, gerade wenn man kein Arsch ist und seine Frau unterstützt so gut es eben geht neben der Arbeit. Ich telefoniere und kopiere, kaufe Abends auf dem Heimweg ein, räume zu Hause die Küche/den Garten auf und helfe danach meist noch das eine oder andere Kind ins Bett zu verfrachten oder laufe eben eine Runde um den Block mit Ben.

Was ich aber, bei all der Jammerei nicht vergessen möchte ist, zu erzählen wie sehr mich das Kinderhaben verändert hat:

  • Ich habe gelernt geduldiger zu sein. Sehr viel mehr als vor sechs Jahren
  • Vorher war ich nur faul, heute weiß ich die freie Zeit so viel mehr zu schätzen
  • Schlaf wird überbewertet
  • manchmal ist "einfach nur Fernsehen" eine völlig akzeptable Abendgestaltung
  • am Samstag um 8 Uhr läuft die Sesamstrasse (KIKA)
  • jeden Tag um 19 Uhr kommt auf KIKA der Sandmann
  • man kann Astrophysik an einem Apfel erklären
  • es gibt einen Süssigkeiten Schrank
Bestimmt würden mir noch mehr Sachen ein fallen, aber 

 

(Beim zweiten Durchlesen fällt mir auf dass dieser Artikel arg selbstbeweihräuchernd klingt. Darf man das?)

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