Hilfe ich habe eine Schauspielerin adoptiert…

Wenn ich es eilig habe, hole ich mir öfter mal etwas zum Essen vom Gasthaus zum goldenen M. Das kann man nun finden wie man will. Ich kann gut damit leben. Während ich esse sehe ich immer diese wirklich gute Show, bei der der Hund zuerst tanzt, dann ohnmächtig zu Boden stürzt, dann auf wundersame Weise wieder gesundet und das Publikum anstrahlt. Dieses Programm läuft in Dauerschleife.

Wenn ich mit Tiffi an Menschen vorbeigehe, die vor der Pizzeria sitzen und essen oder an welchen, die am Fluß sitzen und einen Döner essen, dann wird das Hundetier trotz Geschirr und Leine zu einem halb verhungerten Straßenköter mit einem bezaubernden, schüchternen Lächeln.

Wenn es heiß ist und jeder Hund hechelnd im Schatten liegt, muss man bei Tiffi aufpassen, dass sie nicht über ihre eigene Zunge stolpert. Sie hechelt mindestens doppelt so viel wie alle anderen. Wenn andere Hunde Hunger haben, ist Tiffi dem Tode nah. Wenn andere Hunde den Regen ziemlich nervig finden, dann läuft Tiffi mit eingezogenem Kopf und zusammen gekniffenen Augen neben mir und weckt in mir das Bedürfnis ihr eine Taucherbrille oder einen großen Südwester zu kaufen.

Ich nehme ihr das nicht übel. Die Schauspielerei gehört zu den Überlebensstrategien, die sie sich in ihrem früheren Leben aneignen musste um an Futter zu kommen. Außerdem ist mir durchaus bewusst das sie als Hund niemals berechnend handelt und meistens sind ihre Shows auch ganz süß.

Ich muss nur sehr darauf achten, dass ich mich in bestimmten Situationen nicht einwickeln lasse. Tiffi führt nämlich großartige Komödien auf, wenn sie versucht einer unangenehmen Situation zu entgehen. Besonders oft ist dies in der Hundeschule zu erkennen, wenn sie eine bestimmte Übung nicht machen möchte.

Auch neige ich aufgrund ihrem Hang zum Drama dazu ein Jaulen nicht mehr ernst zu nehmen. Es wäre aber tragisch, wenn sie bei einem Hundekontakt doch mal verletzt wird und ich es nicht merke, weil sie eben auch schreit, wenn ein fremder Hund ihrem Hintern oder Rücken zu nahe kommt.

Andererseits darf ich mich von ihrem Geschrei auch nicht davon abhalten lassen notwendige Dinge zu tun.

Heute habe ich ihr die Krallen geschnitten. Dies ist leider notwendig, da diese bei ihr wachsen wie Efeu. Tiffi hat extrem harte Krallen, weshalb es, trotz guter Krallenzange nicht ganz einfach ist die Dinger zu kürzen. Ich schnitt also gemächlich eine Kralle nach der anderen, immer darauf bedacht keinen Fehler zu machen. Bei der dritten Pfote (vorne rechts) musste ich einmal umgreifen. Ich legte die Kralle in die Zange, prüfte nochmal die Position und drückte zu. Tiffi schrie, riss mir die Pfote aus der Hand und fiel theatralisch zu Boden. Im ersten Schock war ich sicher, dass ich zu tief geschnitten hatte. Erst nach ein paar tiefen Atemzügen wurde mir klar, dass da nirgendwo Blut zu sehen war. Hätte ich das Leben der Kralle erwischt, hätte Tiffi bluten müssen wie ein Schwein. Zur Sicherheit lies ich sie aufstehen und ein paar Schritte laufen. Kein Humpeln, keine Schonung. Nur Erleichterung, dass wir anscheinend fertig waren. Und da war der Knackpunkt. Hätte ich nun aufgehört, hätte sie es vielleicht beim nächsten mal wieder versucht und irgendwann gelernt, dass sie in unangenehmen Situationen nur schreien muss. Und ich würde mich in Zukunft vielleicht scheuen für sie unangenehme Dinge wie Zecken entfernen, Wunden versorgen, Augen säubern und Krallen schneiden durchzuziehen.

Also schnappte ich mir, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, erneut die Zange, suchte das Hundetier in meinem Arbeitszimmer auf, wo sie sich vorsichtshalber versteckt hatte und schnitt die restlichen Krallen.

Ich kann euch verraten, das Leben mit einer rumänischen Schauspielerin ist nicht immer einfach, aber meistens abenteuerlich.

Leberwurstkekse, Baumarkt und viel Arbeit…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

letzte Woche waren wir mit der Hundeschule im Baumarkt. Shep und ich wurden ganz viel gelobt. Er, weil er kaum gebellt hat und ich, weil ich tapfer mitgegangen bin. Danach sind die Menschin und ich durch zwei Schiebetüren in ein anderes Geschäft gegangen. Das fand ich ganz schön gruselig und ich bin dann ganz schnell gelaufen. Aber trotzdem waren die Menschin und Elly stolz auf mich, weil ich nicht einfach vor der Tür stehen geblieben bin. Zum Abschluss waren wir auch noch in einem Geschäft mit ganz vielen lauten Leucht-Blinke-Dingern. Wir sind sogar durch die ganz engen Durchgänge gelaufen. Nur einmal hatte ich Panik, weil uns ein Mitarbeiter in so einem Durchgang entgegen kam.

Abends haben die Menschlinge wieder diese Sache gemacht, bei der sie ganz viele Menschenleckerlis essen, Würfel werfen und miteinander reden. Es war prima. Die Menschin hat ihre Mozzarella-Sticks mit mir geteilt und Sheppis Laura hat mir Salami von ihrer Pizza zugesteckt.

Am nächsten morgen war ich furchtbar müde. Die Menschin und ich waren nämlich erst sehr spät zuhause und wir sind trotzdem früh aufgestanden. Bei der Morgenrunde habe ich mich dann in den Schatten einer Hecke gelegt und versucht da zu schlafen. Aber die Menschin wollte unbedingt nach Hause gehen. Aber nachdem sie dann eh den ganzen Tag weg war, konnte ich mich auf meiner Couch gut ausschlafen.

Abends sind wir mit Shep und seinen Leuten zum baden gegangen. Also unsere Leute waren baden. Shep ist nur bis zur Brust ins Wasser gegangen und ich nur mit den Pfoten. Als ich gesehen habe, dass die Menschin geschwommen ist, habe ich mich ein bisschen erschreckt. Ich dachte schon, dass sie untergeht. Aber dann ist sie zu uns zurück getaucht und da wäre ich vor lauter Begeisterung fast zu ihr ins Wasser gesprungen. Ich konnte mich gerade noch zurück halten.

Sonntag war eher unspektakulär. Die meiste Zeit saß ich mit den Katzen im Garten, weil die Menschin geputzt hat. Völlig unnötig. Die ganzen Haare machen das Haus doch erst heimelig.

Montag nach der Arbeit hat die Menschin für mich Leberwurst-Bananen-Kekse gebacken. Ich bin sehr froh, dass sie auch noch dem Urlaub nicht mit dem Backen aufgehört hat. Die Kekse sind viel besser als die Leckerlis aus der Tüte.

Und heute haben wir zum Glück Kekse mit in die Arbeit genommen. Wir mussten nämlich ganz schön lange arbeiten und da waren die Kekse eine gute Stärkung.

Viele Grüße,

eure Tiffi

„Denen ist doch langweilig!“

Vor kurzem schickte mir mein Vater den Link zu einem Artikel über Bürohunde. Es ging um rechtliche Grundlagen bezüglich Bürohunden. Grundsätzlich nichts neues für mich, da ich mich letztes Jahr, während meiner Verhandlungen mit meinem Arbeitgeber sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Viel Interessanter fand ich die Kommentare unter dem Artikel. Sie waren zum Teil sehr emotional und grundsätzlich entweder absolut verteufelnd oder absolut glorifizierend.

Viele der verteufelnden Kommentare bauten ihre Argumentation darauf auf, dass Bürohundehaltung ja moderne Tierquälerei ist. Schließlich langweilen sich die armen Hunde im Büro zu Tode…

Äh Moment!

Das soll der Grund sein, der gegen Hunde im Büro spricht?

Tiffi geht jeden Tag mit mir ins Büro. Die Alternativen sind überschaubar.

  1. Ich könnte sie jeden Tag meinen Eltern aufs Auge drücken.
  2. Ich könnte sie in eine Hundepension bringen.
  3. Ich könnte sie Zuhause lassen und eine längere Mittagspause machen um mit ihr Gassi zu gehen.
  4. Ich hätte darauf verzichten können mir einen Hund anzuschaffen.

Für mich war im Vorfeld bereits klar, wenn ich die Erlaubnis meines Arbeitgebers nicht bekomme, dann bleibt die Hundesache ein Traum.

Was Tiffi so tut im Büro?

Den Großteil des Tages verschläft sie einfach. Wie die meisten Hunde es tun. Ein erwachsener Hund schläft 12 – 14 Stunden am Tag. Aufgrund ihres Charakters und unseres kleinen Teams hat Tiffi den Luxus, dass sie sich in der Geschäftsstelle relativ frei bewegen darf. Ihr Bett steht zwar in meinem Büro, sie geht aber auch gerne zu unserer Verwaltung oder meinem Chef und legt sich dort neben den Schreibtisch. Wenn sie einsam ist, weil ich vielleicht gerade beim Hausbesuch bin, versteckt sie sich in dem Büro in dem die Einteilung der Sozialen Hilfsdienste stattfindet und beobachtet heimlich die Klienten.

Wenn wir Mittag essen, liegt sie entweder in der Tür zur Mitarbeiterküche oder, bei gutem Wetter, in der Balkontür und wartet, bis die übrigen Wurstränder oder Leberkäskrusten (die es vor ihrer Zeit irgendwie nie übrig blieben) entsorgt werden müssen.

Danach gehe ich mit ihr eine Runde an den Fluß, der praktischerweise an unserem Büro vorbeifließt. Dort kann sie ihre Geschäfte verrichten und nach Herzenslust schnuffeln.

In ihrem Bett liegt ein Stoffschnabeltier mit dem sie gerne kuschelt und das auch zum Spielen genutzt werden kann. (Sie lernt aktuell, dass Spielsachen durchaus Spaß machen können.) Natürlich habe ich immer ein paar Kausnacks da, mit denen sie sich beschäftigen kann.

Insgesamt ist es in der Arbeit für sie vermutlich weniger langweilig als Zuhause. Schließlich ist immer Jemand da, der ihr die Ohren krault, auch wenn ich gerade keine Lust oder Zeit dazu habe. Zudem ist sie bis auf wenige Ausnahmen immer mit mir zusammen.

Es gibt also aus meiner Sicht viele Gründe, die gegen einen Bürohund sprechen (der Geruch, die Haare, Kollegen die sich bedroht fühlen…). Aber dass der Hund sich im Büro langweilt, ist wohl kaum eine gute Begründung.

Sechs Monate

Heute vor sechs Monaten saß ich hier in diesem Wohnzimmer und war plötzlich Hundebesitzerin. Gut, so plötzlich war das gar nicht. Aber ich war trotzdem überwältigt. Mein großer Lebenstraum war wahr geworden. Jahre lang hatte ich mir das Leben mit einem eigenen Hund vorgestellt. Und nun war alles Anders und zugleich wunderschön. Ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde, auch wenn es manchmal schwierig ist. Detaillierte Beschreibungen der Highlights des letzten halben Jahres findet man auf diesem Blog wohl zur genüge. Deshalb will ich euch stattdessen in diesem Beitrag meine liebsten Fotos von Tiffi zeigen.

Sitz, Platz und Rock ’n‘ Roll

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

in dem ganzen Stress nach unserer Rückkehr habe ich ganz vergessen euch zu erzählen, dass die Menschin und ich im Urlaub nicht nur faul waren. Wir haben uns auch fleißig um unsere Hundeschul-Hausaufgaben gekümmert. Wenn ich an der Leine bin, auch an der ganz langen Leine, ruft die Menschin manchmal „Hier“ und dann soll ich zu ihr laufen. Das mache ich gerne, weil ich dann immer besondere Leckerchen wie Leberwurstkekse oder Hundewurst bekomme. An der ganz langen Leine ist es aber ein bisschen schwierig, weil ich manchmal ziemliche Umwege laufen muss. Ich kann nämlich nicht über meine eigene Leine steigen… also ich kann schon. Aber ich mag nicht. Manchmal verheddert man sich nämlich mit den Pfoten und wenn die Leine um meine Beine geschlungen ist bekomme ich ganz schreckliche Angst und fange an zu schreien und versuche weg zu laufen. Das ist wegen meiner Vergangenheit. Weil mir schlimme Dinge passiert sind, wenn ich festgebunden war.

(Anmerkung der Menschin: Was Tiffi in Rumänien tatsächlich passiert weiß Niemand. Aber ihre große Angst vor Seilen, festgebunden sein und allem, was in die Richtung geht, lässt mich vermuten, dass sie mindestens einmal, vielleicht auch öfter an den Beinen gefesselt oder angebunden und gequält oder verletzt wurde.)

Auf jeden Fall kann ich das mit dem „Hier“ jetzt schon ziemlich gut.

Und dann haben wir noch „Platz“ gelernt. Unsere Trainerin Elly hat nämlich gesagt, dass wir für die nächsten Schritte „Sitz“ und/ oder „Platz“ brauchen. Aber hinsetzen auf Befehl ging gar nicht. Wenn die Menschin das von mir verlangt, dann gehe ich und verstecke mich. „Platz“ hat auch ganz schön gedauert. Die Menschin hat dafür ein bisschen getrickst. Wenn wir am Strand nach Hause gegangen sind war ich immer so müde, dass ich mich hingelegt habe, wenn wir auf den Shep warten mussten. Also hat die Menschin „Platz“ gesagt, dass Handzeichen gemacht und dann gewartet, bis ich mich hinlege. Weil ich ja schließlich nicht doof bin, habe ich ziemlich schnell verstanden, dass sie will, dass ich mich hinlege.

Die Menschin sagt zwar, dass ich vermutlich der einzige Hund bin, der sich nach dem „Platz“-Befehl noch fünf mal nach allen Seiten umschaut um zu prüfen ob es wirklich sicher genug ist zum hinlegen, aber ich finde das okay. Schließlich bekommen wir so beide was wir wollen. Die Menschin bekommt einen liegenden Hund und ich bin sicher, dass mir nix passiert während ich liege. (Anmerkung der Menschin: Das all diese Übungen in der Hundeschule ausschließlich auf Tiffis Sicherheit und Selbstsicherheit abzielen, dass kann man einem Hund leider nicht erklären.)

Elly war gestern im Training auf jeden Fall ganz schön stolz auf mich. Ich bin nämlich auch ganz cool mit der Menschin zwischen den engen Reifenstapeln durchgelaufen. Und mit Shep und zusammen mit der Menschin mit, als sie so eine komische Schubkarre für Menschenwelpen geschoben hat. Nur in diesem Viereck mit den Stangen drumherum wollte ich nicht bleiben und brauchte dann erstmal Trost vom Shep um mich zu beruhigen.

Nächste Woche fahren wir mit Elly und Shep in den Baumarkt zum trainieren. Da bin ich schon gespannt. Ich war ja schonmal mit der Menschin im Baumarkt. Aber sie sagt, dass es ihr lieber wäre, wenn ich nicht bei jedem Einkaufswagen, der an uns vorbeikommt platt auf dem Boden liege. Naja, wenn ich brav bin, kauft mir die Menschin bestimmt ein neues Hundebett. (Anmerkung der Menschin: Nein tut sie nicht! Tiffi hat nämlich schon drei Betten und braucht sicher kein Viertes…)

Viele Grüße,

Eure Tiffi

Stille Momente

Der erfolgreichste Tweet den ich jemals gepostet habe, ist zugleich auch der traurigste, den ich schrieb.

Wir kehrten am Sonntag aus dem Urlaub zurück und der Alltag nahm uns sofort wieder gefangen. Erst am Mittwoch traf ich auf dem Weg zum Einkaufen meine Nachbarin. „Hast du schon gehört…?“ Nein ich hatte noch nichts davon gehört. Die achtjährige Schäferhündin unseres anderen Nachbarn war während meines Urlaubs gestorben. Hatte mit ihrem Herrchen geschmust, sich in ihr Körbchen gelegt und einfach aufgehört zu leben.

Nun wurde mir aber klar, dass ich die Hündin und ihr Herrchen nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte, seit ich wieder da war und dass das ungewöhnlich ist.

Am gleichen Abend noch blickte ich das erste mal zu der passenden Uhrzeit aus dem Fenster und sah den Nachbarn, der traurig und alleine die Hunderunde lief. Am nächsten Tag wieder. Mir brach tatsächlich beinahe das Herz. Ich kenne diesen Schmerz und fürchte ihn immer ein wenig, wenn ich unsere drei Tiere und meinen geliebten Patenhund Shep ansehe.

Das mein Tweet so erfolgreich war, sehe ich als ein Zeichen dafür, dass die meisten von uns diese Trauer kennen und fürchten und mit denen, die diese Art von Verlust verarbeiten müssen mitfühlen.

Erstaunt hingegen haben mich die Vorschläge ihm doch einen neuen Hund (aus dem Tierheim) zu besorgen. Erstens kann ich ein Tier doch nicht durch ein anderes Tier ersetzen und dadurch die Trauer verschwinden lassen. Ich habe einen Hund und zwei Katzen und trotzdem schmerzt der Verlust meines 19 Jahre alten Katers vor drei Jahren noch immer. Zweitens kennen die Leute weder mich, noch meinen Nachbarn, noch unser Verhältnis zueinander. Drittens halte ich nichts davon trauernde Menschen zu entmündigen. Sie müssen selbst entscheiden, wann und ob sie bereit sind ihr Leben und ihre Herzen für ein neues Tier zu öffnen. Ich bin ziemlich sicher, dass dieser Nachbar sich wieder einen Hund anschaffen wird. Aber wann er dies tut und was für ein Hund das sein wird, ist nicht meine Entscheidung. Das liegt ganz alleine bei ihm.

Zuletzt bleibt nur zu sagen: Lebe wohl Angie. Du warst ein wunderschöner und großartiger Hund, der von vielen Menschen geliebt wurde. Danke, dass du Tiffi zumindest kurze Zeit gezeigt hast, was es bedeutet ein Schäferhund (wenn in ihrem Fall auch nur zum Teil) zu sein.

Leberwurst und Liebe

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

wir sind immer noch im Urlaub. Sheppis Laura und die Menschin backen wieder für uns, weil die Leberwurstkekse schon fast leer sind. Dieses mal gibt es Kekse mit Hüttenkäse, Heidelbeeren und Parmesan.

Währenddessen überlegen die beiden, ob sie einen Laden für Hundekekse eröffnen. Shep und ich unterstützen diesen Vorschlag sehr. Schließlich wären wir dann offizielle Rezepttester und müssten aus beruflichen Gründen dauernd Kekse essen. Ausserdem könnten wir dann jeden Tag zusammen sein.

Am Strand waren wir heute auch wieder. Aber wenn man so viel im Sand läuft, dann tun einem irgendwann ganz schön die Beine weh. Deshalb muss man sich manchmal einfach hinlegen und ausruhen. Die Menschin hat das gleich ausgenutzt und mir „Platz“ beigebracht. Naja… sie sagt, dass wir eigentlich mogeln, weil sie sich immer hinkniet und ich erst die ganze Umgebung absichere und sie einen Leberwurstkeks in der Hand hält, mit der sie das Platz-Zeichen macht… aber ich finde wir machen das Prima und jeder Keks ist hart verdient.

Viele Grüße,

Eure Tiffi

Urlaub

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

die Menschin und ich sind mit meinem besten Hundefreund Shep und seinen Menschlingen Laura und Carsten im Urlaub an der Ostsee.

Urlaub, dass ist, wenn die Menschlinge mit einem zusammen wegfahren, ganz doll fröhlich sind und ganz viel Zeit mit einem verbringen.

Am Sonntag sind wir erstmal ganz lange Auto gefahren. Ich musste mein ganz schweres, doofes Geschirr anziehen, aber die meiste Zeit habe ich einfach geschlafen. Der Sheppi hat 12 Stunden aus dem Autofenster gestarrt und gesabbert. Der mag Autofahren nämlich gar nicht.

Als wir ankamen, waren Shep und ich sehr aufgeregt, weil die Eltern von meiner Menschin da waren und wir uns so gefreut haben sie zu sehen. Die sind dann aber am nächsten Tag nach Hause gefahren. Wegen mir hätten sie auch bleiben können. Die füttern mir nämlich immer ganz tolle Sachen, wie Frolic oder Putenschnitzel. Der Shep darf so was nicht essen, weil er allergisch ist. (Das ist, wenn man von besonders leckeren Sachen krank wird.) Zum Glück hab ich so was nicht.

Auf jeden Fall ist Urlaub toll. Die Menschlinge haben ganz viel Zeit für uns. Wir machen ganz oft Spaziergänge am Strand. Am Anfang hatte ich Angst vor dem Meer. Aber da sind viele so Tümpel, mit Meerwasser auf dem Strand und in die habe ich mich nach kurzem Überlegen reingestürzt. Einmal war der Sand unter meinen Füßen plötzlich ganz flüssig und ich bin eingesunken. Da habe ich mich schnell auf den Bauch gelegt und bin zu festem Boden gerobbt. Die Menschin hat gesagt, dass das ganz schön schlau von mir war.

Später wir sind über Felsen geklettert. Der Shep rennt da ohne Zögern drüber. Ich kann das auch, aber manchmal erschrecke ich mich und dann falle ich runter. Aber Spaß macht es trotzdem.

Nur die Wellen mag ich nicht. Die dürfen meine Pfoten nicht berühren. Einmal ging es aber nicht anders. Wir mussten durch die Brandung laufen um weiter zu kommen. Erst wollte ich nicht mitgehen, aber die Menschin hat mir geholfen und mir Sicherheit gegeben und dann habe ich es geschafft.

Heute haben die Menschin und Sheppis Laura für uns gebacken. Die Leberwurstkekse sind klasse und ich hoffe wirklich, dass wir jetzt immer Urlaub machen.

Viele Grüße,

eure Tiffi

Möbel rücken…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

ihr wundert euch bestimmt, warum wir in letzter Zeit so still waren. Aber die !enschin hat ihr Masterstudium abgeschlossen und in der Arbeit einige wichtige Projekte ins Rollen gebracht. Und deshalb haben wir die wenige Freizeit lieber für schöne Spaziergänge, Spielen und Kuscheln genutzt.

Aber heute will ich euch mal wieder ein bisschen aus meinem Leben erzählen. Heute war ein ganz komischer Tag im Büro.
Die Menschin hat mich den ganzen Vormittag in das große Büro gesperrt, in dem wir manchmal sitzen und Menschlingen die böse Sachen gemacht haben eine Arbeitsstelle vermitteln. So machen die ihre bösen Sachen wieder gut. Ich bin froh, dass ich nicht sowas machen muss, wenn ich böse war. Ein bisschen Schwanz wedeln und lächeln reicht schon, damit die Menschin nicht mehr sauer ist.

Während ich also alleine auf meiner Decke gewartet habe, habe ich draußen ganz viel Krach gehört und ständig sind Leute hin und her gelaufen. Ab und zu kam die Menschin mich besuchen. Sie hat mich gestreichelt, kurz in den Leuchtebildschirm geschaut und ist wieder gegangen. Ich wollte mitkommen, aber sie hat es mir verboten.
Erst Nachmittags durfte ich aus dem Büro raus. Aber da war alles ganz komisch. Das Büro von der Kollegin von der Menschin sah ganz anders aus und da stand auch mein Hundebett. Die Menschin hat gesagt ich kann mich da hinlegen. Aber mir war das ganze irgendwie unheimlich und ich hab mich schnell wieder auf meine Decke im anderen Büro verkrochen.

Die Menschin sagt, dass das jetzt unser Büro ist, aber ich finde das gar nicht okay. Sie kann doch nicht einfach alles verändern ohne mich zu fragen. Ts… die wird schon sehen, was sie davon hat. Vielleicht ziehe ich einfach zur Verwaltung. Die ist immer lieb und die räumt auch nicht einfach alle Möbel in ein anderes Zimmer ohne mich zu fragen.

Viele Grüße,
eure Tiffi

Anmerkung der Menschin: Merke: Büroumzug mit einem autistisch angehauchten Hund ist gar nicht mal so einfach.