So viel Liebe…

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

Tiffi und ich sind heute mit meiner Mutter zu einem Wellnesswochenende aufgebrochen. Tiffi ist ja trotz ihrer Angsthunderitis eine recht entspannte Reisegefährtin. Wir haben ein sehr schönes Hotelzimmer mit einem Schlafzimmer und einem kleinen Wohnzimmer. Das Hotel ist sehr hundefreundlich. Im Zimmer erwartete uns eine Hundedecke, ein Wassernapf, ein Begrüßungsleckerchen und ein extra Türschild um das Reinigungspersonal darauf hinzuweisen, dass der Hund alleine im Zimmer ist und dieses nicht betreten werden darf.

Tiffi ist ja sehr auf ihre Decken fixiert, weshalb ich ihr als erstes ihre Reisematte, ihre Kuscheldecke und ihre Stofftiere bereit legte. Sie rollte sich auch sofort auf ihrem Platz zusammen und beäugte von dort aus erstmal ängstlich das Zimmer.

Wir packten erstmal aus und gingen dann mit Tiffi in das Kaminzimmer des Hotels zum Kaffee trinken. Beim Abendessen mussten wir sie dann das erste mal alleine lassen. Ich ging recht entspannt aus dem Zimmer. Tiffi hat auch in fremder Umgebung noch nie Terz gemacht und wartet immer ruhig und brav auf meine Rückkehr. Ich ließ Tiffi einen Nasenknorpel zum Stressabbau da und sie hatte ihre vertrauten Dinge um sich.

Als wir zurückkehrten, bot sich mir ein Bild, dass mein Herz vor Liebe übergehen ließ. Mein Hundetier hatte den Nasenknorpel aufgemampft und dann, wohl um ihre Einsamkeit und Angst in der fremden Umgebung zu mindern, aus einem Regalfach meine Mütze und meinen Schal gemopst und ihre Nase darin vergraben.

Ich hab dich vermisst!

Babygruppe und ein erlegtes Sofakissen…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

die letzte Woche haben die Menschin und ich wieder einiges erlebt. Mittwoch waren wir wie üblich mit dem Shep unterwegs. Im Moment begleitet uns die Menschenoma oft. Im Wald nimmt mich die Menschenoma immer und die Menschin nimmt den Shep. Kurz bevor wir auf die Wiese abbiegen nimmt die Menschin uns dann aber beide an die Leine. Weil wir uns dann benehmen wie die letzen Hunde… das sagt zumindest die Menschin. Shep und ich finden das aber gar nicht. Wir spielen doch nur miteinander. Kann ja keiner was dafür, dass sie Menschin sich dann mit den Leinen immer drehen muss und wir uns irgendwann alle drei einwickeln. Auf jeden Fall hat die Menschin uns ganz schön geschimpft, weil wir sie nämlich nicht gehört haben als sie gesagt hat, dass wir aufhören sollten. Konnten wir aber auch nix für. Wir hatten beide Erde von der Mauslochinspektion in den Ohren.

Freitag haben wir wieder mit der Hundeschule angefangen. Wir sind jetzt mit anderen Hunden in einer Gruppe. Die anderen sind aber alle erst ein paar Monate alt. Die Menschlinge waren alle sehr beeindruckt, weil ich so toll an der Leine gehen kann. Die Menschin hat ihnen dann aber verraten, dass ich schon viel älter bin als ihre Hunde. Dann wollten natürlich alle wissen warum wir mit den Kleinen trainieren. Die Hundetrainerin hat ihnen dann erklärt, dass ich ein Straßenhund bin und deshalb viele Sachen noch nicht kann, die andere Hunde in meinem Alter längst gelernt haben. Wir haben „Bleib“ geübt und ich habe mich ganz doll bemüht um es richtig zu machen, obwohl ich ja immer so Angst habe, dass die Menschin mich alleine lässt. Aber dann kam mein Sheppi und dann wollte ich nicht mehr trainieren sondern lieber Spielen gehen.

Gestern waren die Menschlinge beim Geburtstag von Sheps Menschenoma. Shep und ich haben ganz brav bei Shep Zuhause gewartet. War auch alles gar kein Problem. Aber dann kamen die Menschlinge wieder. Shep und ich durften kurz in den Garten und dann sind die einfach wieder gegangen. Aber wir haben meine Menschin und Sheppis Carsten ab und zu draußen gehört. Dann hat der Sheppi angefangen zu weinen, weil er das so gemein fand und ich fand das auch so gemein und wollte, dass meine Menschin wieder zu mir zurück kommt. Und weil sie aber nicht gekommen ist, bin ich sehr unglücklich geworden und dann wusste ich nicht wohin mit meinem Ärger und da habe ich ganz ausversehen ein Sofakissen von Laura und Carsten angefressen. Ich wollte das gar nicht. Das ist irgendwie einfach so passiert. Ich hatte dann auch ein ganz schlechtes Gewissen und war ganz traurig als wir wieder Zuhause waren. Ich wusste ja nicht ob ich Ärger bekomme. Aber die Menschin war ganz lieb zu mir und hat mich getröstet.

Heute war ich ganz schön müde. Trotzdem sind wir am Vormittag wieder zu Shep gefahren und haben uns da mit Shep und Panda zum Spielen getroffen. Das war toll. Auch wenn Shep zwischendurch etwas unkonzentriert war, weil Panda letzte Woche noch Läufig war und deshalb noch recht verlockend gerochen hat. Aber wir haben trotzdem toll getobt.

Aber jetzt will ich mich einfach nur noch ausruhen und meinen Sonntag Nachmittag genießen. Nächste Woche haben wir einen Termin bei einer Hundefriseurin, weil die Menschin an meinen Krallen verzweifelt und die Hundefriseurin hat das gelernt und deshalb geht das dann ganz fix und einfach. Ich bin ja sehr gespannt ob mir das gefällt. Aber solange die Menschin ein paar von den getrockneten Hühnerfilets mitnimmt, die sie jetzt immer selber für mich macht, wird das schon nicht so schlimm werden.

Liebe Grüße,

eure Tiffi

Als ich dich sah…

Liebe Tiffi,

heute ist ein besonderer Tag für uns. Auch wenn du das nicht weißt. Du liegst auf deiner Hundecouch. Ab und zu gehst du in die Küche um den Backofen zu prüfen. Darin trocknen Hähnchen- und Rindfleischstreifen für dich und du kannst es kaum erwarten probieren zu dürfen. Du weißt immer ganz genau ob ich Menschenessen oder Hundeessen zubereite, auch wenn ich nicht weiß, wie du das erkennen kannst.

Heute vor einem Jahr brachen Laura, Carsten, Shep und ich auf um doch kennen zu lernen. Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Unwetterwarnung herausgegeben. Ein Schneesturm zog über Deutschland. Man sollte unnötige Fahrten vermeiden, am besten das Haus gar nicht verlassen. Wir fuhren trotzdem. 500 km waren es bis zu deiner Pflegestelle.

Ich hatte dich bereits im Sommer des Vorjahres auf der Vermittlungsseite entdeckt. Obwohl du eigentlich gar nicht dem entsprachst, was ich mir vorgestellt hatte, war ich bei dir hängen geblieben. Doch zugleich war ich sicher, dass du schon bald eine Familie finden würdest. Doch immer wenn ich wieder auf die Seite ging, warst du noch da. Niemals erschien das Wort Reserviert hinter deinem Namen. Ich konnte das nicht verstehen. Warum wollte dich bloß niemand haben? Was war mit dir verkehrt? Erst sehr viel später erfuhr ich, dass du durchaus Anfragen gehabt hattest und das es auch nicht im geringsten an dir lag, dass diese nicht erfolgreich waren.

Als wir ankamen, gingen Laura und Carsten erstmal eine kleine Runde mit Shep spazieren. Ich aber ging direkt zu dir. Du warst bezaubernd. Noch viel hübscher als auf den Fotos. Und noch weniger konnte ich verstehen, warum du schon seit so langer Zeit auf deine Familie warten musstest. Warum nur wollte dich keiner haben? Dein Pflegefrauchen wollte, dass ich dir dein Halsband anlege um zu sehen, wie wir zurecht kommen. Du lagst auf einer alten Decke neben der Couch und beobachtetest mich ganz genau. Ich näherte mich dir, kniete mich vor dich und hielt dir meine Hand hin. Ich wusste damals ja noch nicht, dass du niemals auffällig an einer Hand schnüffelst. Ist ja auch nicht so, dass du es nötig hättest. Du hattest meinen Geruch vermutlich bereits geprüft, als ich noch in der Tür stand. Als du nicht reagiertest, legte ich dir ganz vorsichtig meine Hand auf die Seite und begann dich zu streicheln und zu kraulen. Nachdem du dir das gefallen lassen hast, habe ich dir einfach das Halsband über den Kopf gezogen und dich dann ohne Unterbrechung weiter gekrault. Während ich das tat unterhielt ich mich weiter mit deinem Pflegefrauchen. Sie konnte dich nicht sehen, weil ich zwischen euch hockte und als sie fünf Minuten später sagte: „So, dann probier doch jetzt mal ob du ihr das Halsband anziehen kannst.“ war sie etwas überrascht, weil du es schon längst anhattest.

Laura und Carsten stießen zu uns. Shep wartete brav im Auto. Lieber, tapferer Shep. Für ihn war es ein harter Tag, wissen wir doch alle, dass er Autofahren verabscheut. Nach einem schnellen Kaffee entschieden wir mit euch beiden einen Spaziergang zu machen, damit ihr euch erstmal ganz unverbindlich beäugen könntet. Ich legte dir dein Sicherheitsgeschirr an. Das ging nicht so glatt, wie die Sache mit dem Halsband. Ich wusste nicht wo all diese Schnallen hingehörten und du warst es nicht gewohnt dieses Geschirr zu tragen. Irgendwie konnte ich es dir trotzdem anlegen. Kaum hattest du es an, legtest du dich auf den Boden, in einer Haltung die ich heute als deine Trotzhaltung kenne. Du machst das noch immer, wenn du etwas tragen sollst, dass du nicht tragen möchtest, zum Beispiel deinen Bademantel oder das Autofahrgeschirr. Irgendwie schaffte ich es dich zu überzeugen, mit mir zu gehen auch, wenn ich heute weiß, dass ich so ziemlich alles falsch machte, was man bei dir so falsch machen kann. Nun kam die Stunde der Wahrheit. Mein Herz hattest du bereits gewonnen, aber würdest du dich auch mit Shep verstehen? Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Auch bei euch beiden war es Liebe auf den ersten Blick. Laura und Carsten hatten ganz schön zu tun, weil du im Wald immer wieder versucht hast ihn zum Spielen aufzufordern und die beiden mit ihm an der Schleppleine durch die Bäume rennen mussten. Als wir wieder zurück waren, ließen wir euch trotz der winterlichen Kälte die Tür zum Garten offen. Eine Stunde habt ihr zwei miteinander getobt, versucht einen Busch aus dem Boden zu ziehen, einen Tontopf ausgegraben und allerlei Unfug angestellt. Und hätte ich nicht davor schon gewusst, dass du zu mir gehörst, so wäre es mir spätestens in diesem Moment klar gewesen.

Viel zu früh mussten wir wieder aufbrechen. Aber schließlich mussten wir die 500km auch wieder zurück fahren. Ich verabschiedete mich von dir und flüsterte dir ins Ohr, dass ich dich bald holen würde. Fünf lange Wochen musste ich noch warten. Aber ich wollte dir die bestmögliche Eingewöhnung bieten und das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich. Dein Pflegefrauchen hatte schon beim Abschied Tränen in den Augen und vielleicht hätte mir das eine Vorahnung geben sollen, darauf, dass noch die ein oder andere Schwierigkeit auf mich warten würde. Aber ich war einfach nur seelig, weil du genauso wundervoll warst, wie ich es erwartet hatte und weil die Zusammenführung mit Shep so viel besser gewesen war, als wir uns jemals erträumt hätten.

Wenn ich dich heute ansehe und dich vergleiche, mit diesem Hund, den ich vor einem Jahr kennen gelernt habe, bin ich erstaunt, welche Entwicklung du durchgemacht hast. Klar, du bist immer noch ängstlich und Schreckhaft. Aber zugleich bist du so viel sicherer geworden. Du hast so viel Neues gelernt und viele Menschen- und Hundeherzen für dich gewonnen.

Ich bin sehr froh, dass ich dich in meinem Leben habe und kann mir kaum vorstellen, wie ich jemals ohne dich sein konnte.

In Liebe,

deine Menschin

Blitzlicht

Ein paar kurze Eindrücke der letzten Tage.

Gestern führte ich eine Platzvorkontrolle für Ein Herz für Streuner durch. Am Donnerstag hatte ich eine Nachricht bekommen. Es musste relativ flott gehen, da der Transport bereits demnächst losrollen würde. Ich sagte zu, rief die Adoptionsinteressenten direkt an und vereinbarte einen Termin am nächsten Tag.

Als ich mit meiner Mappe unter dem Arm zu Fuß zu der Vorkontrolle ging, dachte ich über den Januar des letzten Jahres nach und plötzlich wurde mir bewusst, dass ich ganz genau vor einem Jahr wegen Tiffi kontrolliert wurde. Ganz genau ein Jahr war es her, dass ich selbst nervös auf die Ankunft einer fremden Person gewartet hatte, die entscheiden sollte, ob ich für die Haltung eines rumänischen Straßenhundes geeignet wäre.

Die Inhalte und Ergebnisse der Vorkontrolle werde ich hier nicht wiedergeben, dass geht nur die Adoptanten, den Verein und mich etwas an. Aber es war eine sehr interessante Erfahrung.

Seit gestern Abend hat Tiffi wieder ein bisschen Husten. Nicht wirklich Besorgnis erregend aber auch nicht optimal. Da sie Tee leider nicht mag, habe ich ihr etwas Salbei und Honig in ihr Frühstück gemischt und zu ihrer geringen Begeisterung muss sie heute wieder mal ihren Schal tragen.

Und morgen jährt sich der Tag, an dem Tiffi und ich uns zum ersten mal gesehen haben. Und vielleicht bin ich ein bisschen rührselig. Aber dazu morgen mehr.

1001 Kosenamen…

Liebe Blogleserinnen und -leser,

ich muss euch etwas beichten. Ich habe ein sehr schlimmes Laster… viel mehr, kann man es wohl schon eine Sucht nennen. Ich verteile zwanghaft Kosenamen an alles was Fell hat. Jedes Tier wird von mir mit solche verbalen Liebkosungen belegt. Manche Kosenamen verwende ich dabei inflationär für Alle, manche sind ganz individuell.

Kosenamen für männliche Tiere:

  • Bär
  • Mausebär
  • Mucki
  • Muckelchen
  • Muckibär
  • Muckmuck
  • Schnufschnuf

Kosenamen für weibliche Tiere:

  • Maus
  • Muckimaus
  • Mausi
  • Schnecke
  • Schnuckelschnecke
  • Schnuckimaus

Balus (RIP) Kosenamen:

  • Lou
  • Lulu
  • Luli
  • Lousi
  • Gobbolino (kommt von der Geschichte Gobbolino der Hexenkater von Ursula M. Williams)
  • Gobbo
  • Gobbet
  • Goblin

Phoebes Kosenamen:

  • Fips
  • Fipsen
  • Fleckennase (weil sie einen kleinen schwarzen Fleck an der Schnauze hat)
  • Kröte
  • Uahhhrg (ja okay, dass ist kein Kosename, aber ein Geräusch, dass man in Zusammenhang mit unserer Katzendame relativ häufig verwendet…)

Sheps Kosenamen:

  • Don Shepus (the great)
  • Sheppi
  • Shepper/ Sheppa (wenn er seine drolligen 5 Minuten bekam und mich mit matschigen Pfoten ansprang sagte ich oft zu ihm „Ich glaub bei dir scheppert’s und irgendwann machte ich daraus einen Namen)
  • Sir Flausch a lot
  • Fluffy (weil er halt wahnsinnig flauschig ist)
  • J.T. Sheppard (sein eigentlicher Name ist Sheppard, nach dem Colonel aus Stargate Atlantis. Der heißt mit Vornamen John. Deshalb das J. Das T. kam hinzu, weil James Tiberius Kirk auch mit einem J. anfängt… und manchmal macht sich mein Hirn selbstständig und ich weiß es doch auch nicht…)
  • Flauscho (das er irre flauschig ist habe ich erwähnt, oder?)
  • Flauscholino

Tiffis Kosenamen:

  • Tiff (eigentlich logisch, weil es die Abkürzung von Tiffany ist. Tatsächlich ist es aber eine Anspielung auf Tiffany Aching, die junge Hexe von der Scheibenwelt, von Sir Terry Pratchett.)
  • Tiffany Chantal Shakira (immer dann wenn sie sich besonders Mädchenhaft aufführt)
  • Zuckermaus
  • Zucker (da habe ich Zuckermaus abgekürzt, dann festgestellt, dass es quasi eine Eindeutschung des englischen „Sugar“ darstellt und irgendwie hat mir das gefallen.)
  • Fledermausohr (weil sie eben aussieht wie eine Fledermaus, wenn sie die Ohren aufstellt.)
  • Bollerkopf (den habe ich ehrlich gesagt bei Moe & Me geklaut. Der gefiel mir einfach so gut.)
  • Affenkopf (weil sie manchmal ein kleiner Zirkusaffe ist. Den Namen bekommen oft Shep und Tiffi im Doppelpack.)
  • Trollnase (sie ist ein Troll und hat eine Nase.)
  • Krüppelnase (ich weiß, dass ist nicht nett… aber sie hat nunmal eine verkrüppelte Nase.)
  • Hinkepank (weil sie oft auf dem rechten Bein humpelt.)

Vermutlich sind das nicht mal alle Kosenamen. Nur die, die mir akut eingefallen sind. Ich weiß, dass es ein bisschen seltsam, vielleicht sogar verrückt ist, aber so verarbeitet mein Gehirn wohl die Liebe zu den Flauschbällen.

    Das große Geballer…

    Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

    gestern war Silvester. Das ist, wenn das Wetter plötzlich verrückt spielt und ein komisches Gewitter mit bunten Blitzen, lautem Pfeifen und ganz viel Donner kommt.

    Zum Glück habe ich gar keine Angst vor Gewitter und deswegen habe ich auch keine Angst vor Silvester. Dafür hat mein Freund Shep, der sonst immer so mutig ist ganz furchtbare Angst vor Gewitter und umso mehr fürchtet er sich an Silvester. Ich glaube, dass ist weil er ein finnischer Laphund ist und er deshalb von seinen Vorfahren die Angst davor geerbt hat, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Jedenfalls lag er gestern die ganze Zeit panisch hechelnd unter dem Esstisch, während ich ein gemütliches Nickerchen gemacht habe. Nur einmal ganz kurz konnte er getröstet werden, als die Menschlinge uns mit Wiener und rohem Rindfleisch vom Tisch gefüttert haben. Eigentlich kriegen wir sowas tolles ja nicht. Aber weil Shep so Angst hatte, wurde eine Ausnahme gemacht. Das finde ich eigentlich ein bisschen unfair, weil ich habe schließlich jeden Tag wegen irgendwas Angst, bekomme aber nicht jeden Tag leckeres Rindfleisch. Aber die Menschin sagt, dass ist weil ich sonst kein Hund, sondern ein Medizinball wäre.

    Ich habe zwischendurch versucht Shep ein bisschen zu trösten, weil er mich ja auch immer tröstet, wenn ich Angst habe. Aber er hatte trotzdem Angst. Nur einen Erfolg habe ich errungen. Als wir nämlich um 3 Uhr morgens nach Hause gehen wollten, konnte ich Shep überreden mit mir und den Menschlingen eine kurze Pieselrunde zu drehen. Früher mussten ihn seine Menschen immer in den Garten tragen, damit er sein Geschäft erledigt.

    Ich fand dieses Silvester auf jeden Fall ziemlich gut. Schließlich gab es tolle Sachen zu fressen.

    Viele Grüße,

    eure Tiffi

    Es ist wirklich faszinierend. Meine Hündin, die sich manchmal vor Blättern erschreckt, ist von der Knallerei an Silvester vollkommen unbeeindruckt. Sie sieht das wohl einfach nicht als Gefahr an. Das ist für mich natürlich eine Erleichterung. Oft genug muss ich mit Tiffis Ängsten umgehen und leide mit ihr, wenn sie sich fürchtet. Es ist schön, dass dieser Tag, der für viele Tierhalter eine große Qual darstellt, für uns entspannt verläuft. Vor allem, hatten wir im Vorfeld etwas Sorge, dass sich die Angst beider Hunde potenziert, wenn Tiffi wie Shep panisch auf die Knallerei reagiert.