Arthur und ein Waldspaziergang…

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

letzten Dienstag hatte Tiffy ja nun den Röntgentermin wegen ihrer Arthrose. Den Maulkorb, den wir ihr vorsichtshalber vor der Narkosespritze anlegten, hätte sie eigentlich gar nicht gebraucht. Ihr Kopf steckte fest unter meinem Arm und sie wehrte sich nur wenig gegen die Behandlung. Dafür kämpfte sie umso heftiger gegen die Narkose, versuchte immer wieder auf die Beine zu kommen oder wenigstens den Kopf oben zu halten. Nur meine Hände in ihrem Gesicht konnten sie ein wenig beruhigen.

Ich trug sie mit dem Tierarzt in den Röntgenraum um durfte nach der Aufnahme sofort wieder rein. Tiffy versuchte den Kopf zu heben, lies ihn dann aber erschöpft in meinen Arm fallen als ich sie berührte.

Das Röntgenbild zeigte uns leider, dass der rechte Ellbogen von der Arthrose stark betroffen ist. Der Tierarzt gab uns noch was pflanzliches mit, wollte aber ansonsten erstmal abwarten, welche Erfolge die Physiotherapie bringt. In sechs Wochen möchte er dann das weitere Vorgehen besprechen. Leider erfuhr ich tags darauf, dass sich Tiffys Physiotherapeutin aus persönlichen Gründen aus dem Geschäft zurückgezogen hat. Also erstmal keine Behandlung mit dem tollen neuen Laser, sondern ein Termin im April bei ihrer Kollegin, Behandlung mit dem alten Laser und Gymnastik. Aktuell weiß ich noch nicht so recht wie ich mit dieser Entwicklung umgehen soll. Viele Alternativen bietet unser Landkreis leider nicht und daher werde ich nun erstmal gucken müssen ob es mit der Kollegin auch passt oder ob ein Wechsel nötig wird.

Trotz allem haben Tiffy und ich heute das wunderschöne Frühlingswetter genossen. Mit einigen fremden Hundebesitzern, die ich über eine Facebookgruppe kennen gerlernt hatte, trafen wir uns in einem schönen Waldgebiet hier in der Nähe und machten einen schönen, zweistündigen Spaziergang. Tiffy liebt es unter Hunden zu sein, auch wenn sie heute einen schlimmen Humpeltag hatte und deshalb nicht so gut mit den anderen mithalten konnte.

Sie erntete viel Mitleid von den anderen Hundebsitzern und von Passanten. Lies es sich aber trotzdem nicht nehmen zwischendurch den Turbo einzuschalten und an den anderen vorbei zu ziehen um zu zeigen was sie kann. Ausserdem versuchte die junge Bernersennen Hündin die uns begleitete Tiffy zu dominieren und für meine Prinzessin gibt es ja nichts schöneres als einem Junghund die Leviten zu lesen. Ein Tag an dem man Niemanden reglementiert hat ist quasi ein verlorener Tag.

Etwas beleidigt war sie wohl, als ein Schmetterling auf ihrem Rücken landete und ich sie deshalb auslachte, weil sie so trödelt, dass sie mit einem Baum verwechselt wird. Die anderen lächelten sie sehr mitleidig an, weil sie ja so ein armer Hund ist. Sie aber grinste mich an und fetzte mit Karacho an mir vorbei. Weil ich schließlich die lahme Ente bin und nicht sie.

Liebe Grüße,

Karen und Tiffy

Trainingsbedarf…

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

neulich musste ich zu einem Regionaltreffen zum Täter-Opfer-Ausgleich nach Wolfratshausen. Da es bei uns im Büro im Moment ein wenig chaotisch zugeht und ich einen halben Tag unterwegs war, nahm ich Tiffy kurzerhand mit.

Die Kollegen der anderen Fachstellen waren vollkommen begeister von ihr, weil sie die ganzen zwei Stunden der Besprechung ganz still auf ihrer Decke lag und keinen Mucks von sich gab. Beim Aufbruch reichte ein Zungenschnalzen und sie stand neben mir und hielt mir den Hals zum anleinen hin.

„Wow! Da hast du aber einen Glücksgriff gelandet!“, „Andere Tierschutzhunde haben ja große Probleme wegen ihrer Vergangenheit.“ Solche und ähnliche Sätze höre ich immer wieder. Grundsätzlich ist das auch völlig richtig. Ich habe großes Glück. Tiffy bellt kaum, knurrt keine Menschen an, beißt, schnappt und zwickt (im absoluten Angstnotfall legt sie mir die Zähne an der Hand an, was tatsächlich bisher genau zweimal passiert ist, seit sie bei mir wohnt) niemals, ist freundlich zu Kindern und hat die Geduld eines Engels, wenn sie im Restaurant, im Auto oder sonst wo rumliegen und warten muss.

Trotzdem hat auch Tiffy Probleme. Zum Beispiel hat unsere hübsche Anzieh- und Abtrockenshow, bei der Tiffy sich so hindreht wie ich sie brauche und mir die passenden Pfoten anreicht den ganz einfachen Hintergrund, dass es Tiffy schreckliche Angst gemacht hat angeschirrt und abgetrocknet zu werden und ich herausgefunden habe, dass es für sie einfacher ist, wenn sie aktiv beteiligt ist und eine gewisse Kontrolle über den Prozess behält. Für Außenstehende sieht es aber natürlich sehr beeindruckend aus, wie Tiffy auf „rechts“, „links“, „hinten“ usw. reagiert.

Tierarztbesuche mit Tiffy sind eine Katastrophe. Sie zappelt, weicht aus und wehrt sich nach Kräften um nur nicht vom Tierarzt berührt zu werden. Da die Arthrose nach wie vor nicht so auf die Therapie anspricht wie sie sollte, werden nun aber Röntgenbilder von Tiffys Ellbogen unumgänglich. Deshalb wird sie am 12.03. unter Narkose geröntgt. Genau das, was ich so gerne vermieden hätte. Zum einen ist jede Narkose ein gewisses gesundheitliches Risiko, zum anderen habe ich keine Ahnung ob ihre angeknackste Hundepsyche es verträgt.

Es gibt Tage an denen Tiffy fröhlich, gehorsam und ein kleiner fröhlicher Hundeclown ist und es gibt Tage wie gestern, an denen sie beim erledigen ihres Geschäfts augenscheinlich Probleme mit dem Gras vom Vortag hat, ich ihr ans Geschirr greife um mir die Sache anzusehen und sie panisch aufkreischt und mir die Zähne an die Hand legt. An sich kein Drama, könnte man meinen. Blöd gelaufen. Habe eben nicht aufgepasst und war zu hektisch. Nur, dass es eben schon ein kleines Drama ist. Weil es Tage dauert, bis wir wieder im Normalmodus laufen. All die kleinen Macken, die wir eigentlich schon im Griff hatten tauchen wieder auf. Die übliche Funktionalität unseres Gespanns geht verloren und es ist harte Arbeit diese wieder herzustellen.

„Bleib weg von mir. Ich trau dir nicht.“

Zugleich zeigen mir solche Vorfälle immer ganz gut, welche Trainingsthemen als nächstes auf unserer Agenda landen. Zum einen werde ich mit Tiffy intensiv das hochheben und festhalten beim Tierarzt üben müssen und zum anderen das Festhalten am Geschirr beim Gassi gehen. Und so wird uns wenigstens niemals langweilig.

Viele Grüße,

Karen und Tiffy