Auf den Menschen gekommen…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

ich bin Tiffi. Also eigentlich Tiffany. Aber mal ehrlich, welcher Hund, der kein Chihuahua mit rosa Jäckchen ist, möchte gerne Tiffany heißen?

Geboren bin ich in Rumänien. Das war vor ungefähr 5 Jahren. Eigentlich fing alles recht gut an, weil ich in einem Tierheim geboren wurde. Aber dann ging irgendwie alles schief und ich bin auf der Straße gelandet. Da habe ich mich dann eine Weile durchgeschlagen. Und wie das eben so ist, wenn man als Mädchen auf der Straße rumhängt, wurde ich schwanger. Weil ich dann auch nicht mehr so schnell war, hat man mich eingefangen. Leider haben die mit der Dratschlinge nicht so gut gezielt und statt um den Hals, hat sich die Schlinge an meiner Nase verfangen. Und weil ich mich natürlich heftig gewehrt habe, ist meine Karriere als Nasenmodel leider für immer vorbei.

Irgendwie bin ich dann im öffentlichen Shelter von Bistrita gelandet und dort hat der Verein „Ein Herz für Streuner“ die Verantwortung für mich übernommen. Meine beiden Welpen wurden vermittelt und ich selber konnte 2015 nach Deutschland ausreisen. Auf meinen ersten beiden Pflegestellen bin ich leider nicht so gut angekommen, weil ich wegen meiner Vergangenheit sehr scheu war. Im Oktober 2015 bin ich dann zu meiner dritten Pflegestelle gekommen, die mich mit viel Geduld wieder an Menschen gewöhnt hat und mir beigebracht hat, dass Halsbänder und Leinen gar nicht so schlimm sind.
Und vor drei Wochen hat mich meine Menschin dort abgeholt. Erstmal wusste ich natürlich gar nicht was das soll. Plötzlich saß ich da bei völlig fremden Leuten im Auto und wir sind ewig gefahren. Aber eigentlich sind die echt ganz okay hier. Die Menschin kümmert sich gut um mich und wir gehen oft raus. Zwar immer mit extra Geschirr und zwei Leinen, was ich ein bisschen übertrieben finde, aber wird schon seine Richtigkeit haben.

Der Menschenmann ist auch schwer in Ordnung. Der gibt mir immer ganz viele Leckerlis und so. Ich weiß zwar nicht, warum er immer mit so einem gelben Ball vor mir rumwuselt, aber das finde ich auch noch raus.

Dann gibt es hier noch zwei Katzen. Der schwarze Kater ist ein bisschen aufdringlich und will immer mit mir kuscheln. Das traue ich mich aber noch nicht. Bei Katzen weiß man ja nie.

Die schwarz-weiße Katze musste sich am Anfang immer übergeben, wenn sie mich gesehen hat. Jetzt aber nicht mehr. Manchmal kommt sie ins Wohnzimmer und schaut mich eine Weile an. Dann kuschelt sie kurz mit der Menschin und verschwindet wieder.

Die Menschin und ich sind immer viel unterwegs. Tagsüber wohnen wir oft an einem Ort den die Menschin Arbeit nennt. Da habe ich ein extra Bett in dem ich schlafe oder meinen Ziemer kaue. Und am Wochenende besuchen wir Leute oder die kommen zu uns. Das ist mir manchmal ein bisschen unheimlich. Aber bisher sind alle sehr nett zu mir gewesen.

Mindestens zweimal die Woche fahren wir zu meinem besten Freund Shep. Shep isz ein finnischer Lapphund. Der spielt genauso gerne wie ich und wenn wir toben und raufen wird es unseren Menschen manchmal ganz schön mulmig, weil wir wirklich nicht zimperlich miteinander umgehen. Ist aber alles nur Spaß. Der Shep kann einen zwar manchmal auch nerven, aber wenn ich in anbelle oder die Zähne fletsche hört er sofort auf.

Soviel erstmal zu meinem neuen Leben. Es gibt zwar noch einiges zu erzählen, aber die Menschin muss mir jetzt mein Abendessen machen und mit Pfoten kann man nicht gut tippen.

Eure Tiffi

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