Nur Mut…

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

 

inzwischen ist unser Urlaub schon wieder vorbei. Morgen früh hat uns der schnöde Alltag wieder. Es waren zwei Wochen voller Erholung, schöner Erlebnisse und Abenteuer. Trotzdem wird mir ein Tag besonders in Erinnerung bleiben.

Wir waren noch an der Ostsee. Es herrschte Westwind, weshalb das Wasser weiter draußen und der Strand sehr breit war. In Ufernähe zeigten sich mehrere kleine Sandbänke. Zu einer von diesen Sandbänken watete ich vorsichtig. Tiffi stand am Ufer und beobachtete mich misstrauisch, wie ich da mit ihrer 10 Meter Schleppleine im der Hand durch das gefährliche Wasser lief. Tiffi fürchtet sich nämlich vor den Wellen und grundsätzlich vor Wasser, dass tiefer ist als knöcheltief.

Auf der Sandbank angekommen rief ich Tiffi zu mir. Vorsichtig watete sie durch das Wasser bis zu mir rüber. Vor lauter Aufregung, dass sie das geschafft hatte rannte sie erstmal wie verrückt im Kreis am Rand der Sandbank entlang.

Nun kamen Laura und Carsten mit Shep. Die Sanbänke waren auf der vom Ufer entfernten Seite durch einen Sandstreifen verbunden, der nur knapp unter der Wasseroberfläche lag. Über diese. Steg gingen die anderen drei zur nächsten Sandbank. Ich wollte mit Tiffi hinterhergehen. Doch Tiffi verstand nicht, warum wir nicht den direkten Weg nehmen konnten. Sie war so aufgeregt und begeistert, dass sie versuchte geradeaus durch das Wasser zu ihrem Hundefreund zu gelangen. Zwei freudigen Sprüngen folgte ein entsetzter Gesichtsausdruck, als ihr der Boden unter den Füßen plötzlich fehlte und sie schwamm schnell wieder zu mir zurück. Ich muss zugeben, dass ich mich vor lachen kugelte. Was vermutlich genau die richtige Strategie war. Nachdem sich Tiffi nämlich geschüttelt hatte, wedelte sie mich begeistert an, lies sich nun aber doch lieber den richtigen Übergang von mir zeigen.

Wir spielten noch eine Weile zwischen den Sandbänken mit beiden Hunden und setzten unseren Spaziergang dann fort. Man merkte sofort, dass Tiffis Selbstbewusstsein sich gesteigert hatte. Sie jagte ein paar Enten vom Strand (was sie normal niemals tut) kletterte zwischen den Steinen herum, versuchte ein paar Algen zu essen und stiefelte die ganze Zeit mit erhobenem Schwanz vor uns her.

Später kamen wir wieder an die Sandbänke zurück. Wir  bewegten uns wieder zwischen den Inseln. Nur war das Wasser inzwischen ein bisschen höher gestiegen, weshalb an den Übergängen leichter Wellengang herrschte. Tiffi besah sich das ganze und entschied lieber zum Ufer zurück zu kehren… mittig durch das tiefe Wasser… mit mir im Schlepptau. Die Passanten am Strand fanden das sehr lustig, weil ich dabei natürlich ziemlich nass wurde. Ich war einfach nur stolz, weil Tiffi zwischen zwei Angstauslösern Wellen und tiefes Wasser hatte wählen müssen und statt in Panik zu geraten, einfach den gewählt hat, mit dem sie kurz vorher schon hatte umgehen müssen.

Die Tage vorher war Tiffi am Ende der Strandspaziergänge immer völlig fertig und trottete nur noch langsam über den Sand. An diesem Tag aber, an dem wir viel weiter als die anderen Tage gelaufen waren und viel gespielt hatten, lief sie glücklich und stolz bis nach Hause.

Erst die Erkenntnis, dass man auch komplett duschen muss, wenn man komplett im Wasser war, trübte ihre Freude ein kleines bisschen.

Viele Grüße,

Karen und Tiffi

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