Das Hundehimmelbett…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

wusstet ihr eigentlich, dass es richtige Betten für Hunde gibt? Ich wusste das nicht.

Als ich noch in Rumänien gelebt habe, habe ich manchmal auf alten Kartons oder Zeitungen geschlafen. Das war recht gemütlich. Zumindest weicher und wärmer als der Boden, auch wenn sie oft ein bisschen feucht waren.

Im Tierheim gab es dann so Plastikwannen mit Stroh drinnen. Das Stroh war schön trocken und hat einen gut warm gehalten. Nur hat es auch immer ein bisschen gepiekst und gejuckt.

Bei meinem Pflegefrauchen gab es alte Decken und Kissen mit alten Kissenbezügen. Die waren schön weich und warm und haben gar nicht gejuckt. Ich dachte mir damals, dass das wohl der Hundehimmel sein müsse. Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung.

Als ich bei meiner Menschin einzog bekam ich eine dicke flauschige Decke. Auf die legte ich mich sofort drauf und vergrub meine Nase im Flauschfell. Es gab auch ein Hundebett. Ein großes schwarzes Oval mit einem Rand aussenrum. Aber als ich das erste mal meine Pfote reinsetzte gab das so komisch nach und da habe ich Angst bekommen. Erst nach einer Woche, als ich mich in meinem neuen Zuhause sicherer fühlte, traute ich mich wieder in das Bett. Die Menschin legte mir meine Decke rein und ich kuschelte mich genussvoll gegen den Rand. Es war klasse. Nur mit der Decke auf dem Boden war eben doch ein bisschen hart. Nun hatte ich aber meine flauschige Decke und ein weiches Bett. Jetzt war ich aber wirklich im Hundehimmel angekommen. Oder sollte es etwa noch etwas tolleres geben?

Gestern waren wir mal wieder bei meinem Kumpel Shep. Die Menschin hatte mir wie üblich meine Decke mitgenommen. Aber irgendwie war das nicht so richtig bequem. Die Decke ist auch immer verrutscht, vor allem als ich mit dem Sheppi geschimpft habe, weil er mir seinen Teddybären vor der Nase weggeklaut hat. Danach war die Decke ganz verknubbelt und ich konnte mich nicht mehr bequem hinlegen.

Da hat meine Menschin mit Sheppis Menschin gesprochen und dann durfte ich mich in Sheppis  Hundebett legen, weil er das eh nie benutzt. Das Hundebett ist ganz mit weichem Flausch überzogen, hat einen schönen Rand zum anlehnen und ein dickes Kissen auf dem man liegt. Erst war ich ein bisschen verunsichert, weil ich nicht sicher war ob ich da wirklich liegen darf, aber dann hab ich mich eingekuschelt und wollte nie wieder aufstehen. So ein tolles Bett habe ich wirklich noch nie in meinem Leben gesehen. Zwischen Kissen und Rand ist auch eine kleine Lücke. Das ist total praktisch, weil man da seine Kausachen verstecken kann.

Als wir gehen mussten, war ich ganz unglücklich. Aber die Menschin hat mir versprochen, dass sie gleich nächste Woche in den Baumarkt fährt und mir auch so ein Bett kauft.

Also bekomme ich jetzt auch ein richtiges Hundehimmelbett und wenn wir Sheppi besuchen, müssen wir meine Decke gar nicht mehr mitnehmen, weil ich immer in seinem Bett schlafen kann.

Eure Tiffi 

Die Sache mit dem Hundefutter…

Ich habe ein Problem. Ich bin verrückt. Zumindest, was die Fütterung meiner Tiere angeht. Unsere Katzen haben in den letzten 10 Jahren verschiedenste Sorten Trocken- und Nassfutter durchprobiert. Lediglich die Tatsache, dass Balu 2014 an einer chronischen Niereninsufizienz erkrankte und deshalb nur noch Spezialfutter essen darf, gebot meinen Fütterungsexperimenten einhalt.

Nun also Tiffi. Als ich sie auf der Pflegestelle besuchte, erfuhr ich, dass sie BARFt, allerdings unter dem Zusatz von Kohlenhydraten. Ihre Ernährungstabelle wurde extra von einem Ernährungsberater erstellt. Also ließ ich mir diese Tabelle schicken, kaufte mir ein kleines Büchlein übers Barfen und fragte andere Hundebesitzer bei Twitter nach ihren Erfahrungen. Als Tiffi bei uns einzog war der Tiefkühlschrank voll hochwertigem Rohfleisch für den Hund. Ausserdem lag ein selbstgemachter Gemüsemix in Tagesportionen eingefroren daneben und der Küchenschrank enthielt Eierschalenmehl, Futteröl und was man eben sonst noch so braucht. Ausserdem hatte ich zwei Futtereimer mit Reis und Nudeln befüllt, wegen der Kohlenhydrate.

Da war nur ein Problem. Tiffi rührte das nach Anleitung zubereitete Futter nicht an. Am Anfang schoben wir es auf die Angst und die Überforderung in der neuen Situation. Zumal sie sich dann doch irgendwann erbarmte und ein paar lustlose Bissen zu sich nahm. Ich probierte verschiedene Fleischsorten, anderes Gemüse und andere Kohlenhydrate aus. Sie frass schon, aber mit lustvollem Genießen hatte das nix zu tun.

Von Sheps Besitzerin bekam ich zwei 100g Probierdosen Terra Canis Menü und als Tiffi wieder schlecht frass gab ich ihr eine davon. Ich hatte kaum geblinzelt, da war der Napf leer und das Hundetier bettelte um mehr. 

Also bestellte ich ihr eine Schlemmerbox mit 24 x 400g Dosen. Sie liebt das Zeug und würde am liebsten nix anderes mehr fressen. Da gibt es nur ein Problem… Bei ihrer Größe braucht sie zwei 400g Dosen am Tag. Im Sparpaket kosten 12 Dosen 30 Euro. Das macht also grob 150 Euro im Monat. Das ist dann doch ein bisschen heftig.

Natürlich will ich, dass Tiffi gesund isst und schmecken soll es ihr auch. Die Zeiten in denen sie eben fressen musste was sie finden konnte und wenn es Essensreste aus dem Mülleimer waren, sind ein für alle mal vorbei. Aber irgendwie muss es auch bezahlbar sein. 

Also bestellte ich ihr Fleischdosen und Gemüseflocken. Nachdem ich herausfand, dass sie eingeweichte Gemüseflocken viel toller findet als frischen Gemüsebrei. (Auch hier gilt mein Dank Sheps Besitzern, die mir welche von ihren Lunderland Gemüseflocken abfüllten zum ausprobieren.) Ich mischte ihr die Fleischdosen mit den Flocken, den Futterzusätzen und den Kohlenhydraten. Nun frass sie besser. Nur eine Sache blieb. Sie sortierte die Nudeln und den Reis systematisch aus. Egal ob matschig gekocht oder mit Biss. Sie mag es nicht.

Also ein neuer Versuch. Lunderland Flocken mit Kartoffel, Reis oder Pastinake. Die Flocken kommen gut an und vielleicht bekomme ich die Kohlenhydrate so in das Tier. Ich habe mich mit Sheps Besitzern zusammengetan. So können wir Gemüseflocken im Großgebinde kaufen, was deutlich billiger ist. Shep verträgt zwar viele Dinge nicht, aber die Kartoffelflocken für Tiffi kann ich ja extra reinmischen.

Wobei ich auch gesehen habe, dass Wulf of Wilderness neue Menüdosen rausgebracht hat, die deutlich preiswerter sind als Terra Canis. Vielleicht probiere ich die mal aus, oder… oder…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

ich bins Tiffi. Ich weiß gar nicht warum die Menschin so ein Theater macht. Wenn sie einfach ein bisschen mehr von dem kochen würde, was sie und der Menschenmann so essen, würde ich das auch gerne nehmen. Oder sie kann mir auch ne Pizza bestellen. Ich hab grundsätzlich auch nix gegen Wurstbrote. Warum also so viel Stress? Dieses Hundefutter braucht doch kein Hund. Oder?

Eure Tiffi.

Auf den Menschen gekommen…

Hallo Menschlinge und Hundefreunde,

ich bin Tiffi. Also eigentlich Tiffany. Aber mal ehrlich, welcher Hund, der kein Chihuahua mit rosa Jäckchen ist, möchte gerne Tiffany heißen?

Geboren bin ich in Rumänien. Das war vor ungefähr 5 Jahren. Eigentlich fing alles recht gut an, weil ich in einem Tierheim geboren wurde. Aber dann ging irgendwie alles schief und ich bin auf der Straße gelandet. Da habe ich mich dann eine Weile durchgeschlagen. Und wie das eben so ist, wenn man als Mädchen auf der Straße rumhängt, wurde ich schwanger. Weil ich dann auch nicht mehr so schnell war, hat man mich eingefangen. Leider haben die mit der Dratschlinge nicht so gut gezielt und statt um den Hals, hat sich die Schlinge an meiner Nase verfangen. Und weil ich mich natürlich heftig gewehrt habe, ist meine Karriere als Nasenmodel leider für immer vorbei.

Irgendwie bin ich dann im öffentlichen Shelter von Bistrita gelandet und dort hat der Verein „Ein Herz für Streuner“ die Verantwortung für mich übernommen. Meine beiden Welpen wurden vermittelt und ich selber konnte 2015 nach Deutschland ausreisen. Auf meinen ersten beiden Pflegestellen bin ich leider nicht so gut angekommen, weil ich wegen meiner Vergangenheit sehr scheu war. Im Oktober 2015 bin ich dann zu meiner dritten Pflegestelle gekommen, die mich mit viel Geduld wieder an Menschen gewöhnt hat und mir beigebracht hat, dass Halsbänder und Leinen gar nicht so schlimm sind.
Und vor drei Wochen hat mich meine Menschin dort abgeholt. Erstmal wusste ich natürlich gar nicht was das soll. Plötzlich saß ich da bei völlig fremden Leuten im Auto und wir sind ewig gefahren. Aber eigentlich sind die echt ganz okay hier. Die Menschin kümmert sich gut um mich und wir gehen oft raus. Zwar immer mit extra Geschirr und zwei Leinen, was ich ein bisschen übertrieben finde, aber wird schon seine Richtigkeit haben.

Der Menschenmann ist auch schwer in Ordnung. Der gibt mir immer ganz viele Leckerlis und so. Ich weiß zwar nicht, warum er immer mit so einem gelben Ball vor mir rumwuselt, aber das finde ich auch noch raus.

Dann gibt es hier noch zwei Katzen. Der schwarze Kater ist ein bisschen aufdringlich und will immer mit mir kuscheln. Das traue ich mich aber noch nicht. Bei Katzen weiß man ja nie.

Die schwarz-weiße Katze musste sich am Anfang immer übergeben, wenn sie mich gesehen hat. Jetzt aber nicht mehr. Manchmal kommt sie ins Wohnzimmer und schaut mich eine Weile an. Dann kuschelt sie kurz mit der Menschin und verschwindet wieder.

Die Menschin und ich sind immer viel unterwegs. Tagsüber wohnen wir oft an einem Ort den die Menschin Arbeit nennt. Da habe ich ein extra Bett in dem ich schlafe oder meinen Ziemer kaue. Und am Wochenende besuchen wir Leute oder die kommen zu uns. Das ist mir manchmal ein bisschen unheimlich. Aber bisher sind alle sehr nett zu mir gewesen.

Mindestens zweimal die Woche fahren wir zu meinem besten Freund Shep. Shep isz ein finnischer Lapphund. Der spielt genauso gerne wie ich und wenn wir toben und raufen wird es unseren Menschen manchmal ganz schön mulmig, weil wir wirklich nicht zimperlich miteinander umgehen. Ist aber alles nur Spaß. Der Shep kann einen zwar manchmal auch nerven, aber wenn ich in anbelle oder die Zähne fletsche hört er sofort auf.

Soviel erstmal zu meinem neuen Leben. Es gibt zwar noch einiges zu erzählen, aber die Menschin muss mir jetzt mein Abendessen machen und mit Pfoten kann man nicht gut tippen.

Eure Tiffi

Auf den Hund gekommen…

Ich wollte immer einen Hund haben. Einen deutschen Schäferhund oder einen weißen Schäferhund. Auf jeden Fall einen Rüden. Mit Hündinnen kann ich nix anfangen. Und Sam soll er heißen. Ganz klare Sache.

Sie heißt Tiffany und wohnt jetzt seit drei Wochen bei uns. Naja, zumindest sieht man ihr an, dass sie nen Schäferhund unter ihren Vorfahren hat. Aber wie kam es dazu?

Wie schon gesagt wollte ich immer einen Hund. Als Kind hatte ich einen Kater und meine Eltern wollten keinen Hund, weil das aus ihrer Sicht zu viel Stress gegeben hätte. Mit 21 zog ich mit meinem Freund zusammen. Drei Zimmer Wohnung im ersten Stock mit seinen beiden Katzen. Erst Studium, dann Arbeit, dann berufsbegleitendes Masterstudium. Keine Zeit für einen Hund und auch nicht genug Platz. 

Letztes Jahr dann der Umzug in eine Doppelhaushälfte mit Garten. Immer noch mit unseren beiden Katzen und dem gleichen Mann. Und plötzlich wurde der Traum vom Hund realistischer, rückte in erreichbare Nähe. Gut, der Mann war nicht so begeistert von der Idee und zeitlich war es auch eher schwierig, aber der Wunsch war da und nun nicht mehr so leicht zu verdrängen.

Der Mann gab schnell murrend nach und nach einiger Überredungskunst bekam ich von meinem Chef die Erlaubnis einen Hund mit in die Arbeit zu nehmen. Also begann ich mich umzusehen. Tierheime, Vermittlungsvereine… irgendwo würde der richtige Hund auf mich warten. (Warum ich mich nach Jahren gegen einen Rassehund und für einen Tierschutzhund entschied, erzähle ich euch mal in einem eigenen Artikel) Bereits im Sommer 2016 stieß ich bei Ein Herz für Streuner e.V. auf Tiffany. Eigentlich suchte ich ja bewusst nach einem Rüden. Aber irgendwie blieb ich an ihr hängen. Immer wieder musste ich mir die Beschreibung durchlesen und die Bilder betrachten. Aber da ich erst Anfang 2017 ganz konkret mit der Hundesache durchstarten wollte, war für mich klar, dass diese wundervolle Hündin bis dahin sicher schon vermittelt sein würde. Doch so oft ich auch nachsah, Tiffi war noch da. Und als sich das Jahr 2016 dem Ende entgegen neigte begann ich langsam aber sicher zu hoffen.

Im Januar schließlich füllte ich ein Anfrageformular für Tiffany aus. Bereits wenige Tage später der Anruf vom Verein. Tiffi ist noch zu haben. Zwei Tage später ein Anruf von der Pflegestelle. Ein bisschen verunsichernd, weil Tiffi als extrem schwieriger Angsthund dargestellt wurde. Ansehen wollte ich sie trotzdem. Die Platzvorkontrolle verlief problemlos und bereits mitte Januar saß ich mit meinen beiden besten Freunden und deren Hund Shep im Auto. Insgesamt fuhren wir an diesem Tag über 1000 km. Ich verliebte mich noch mehr in Tiffi und die Hunde verstanden sich prima.

5 Wochen und einige Schwierigkeiten (die ich ein andern Mal ausführlicher darstellen werde) später holten mein Mann und ich unser neues Familienmitglied ab. Und hier ist sie nun. Nach drei Wochen bereits ein nicht mehr wegzudenkender Teil unserer kleinen Familie.