Meine auch!

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

 

heute muss ich mich mal wieder ärgern. Wenn ihr heute also lieber schöne Hundeerlebnisse lesen wollt, dann solltet ihr lieber einen anderen Blog besuchen.

Worüber ich mich ärgere? Na über das gleiche wie fast immer. Andere Hundebesitzer.

Versteht mich bitte nicht falsch. Es gibt ganz viele tolle Hundebesitzer. Großartige, liebevolle und empathische Menschen, die Rücksicht nehmen und einen mit ihrer Art umfassend beeindrucken.

Und dann gibt es eben diese anderen. Die bei denen man sich fragt, warum sie nicht einfach einen Stein adoptiert haben. Wäre nämlich auf jeden Fall das bessere Haustier für diese Personen.

Neulich gehen Tiffi und ich abends nach der Arbeit nach Hause. Die Ampel vor dem Rathaus ist grün. Ein Paar mit einem Labrador überquert die Straße. Tiffi und ich legen einen Zahn zu. Wir wollen auch noch über die Ampel, die braucht nämlich immer ewig, wenn die mal rot ist. Mitten auf der Straße dreht der Labrador den Kopf und entdeckt uns. Herrchen fällt fast rückwärts um, weil sein Hund plötzlich umdreht und auf uns zuläuft. Er schimpft und zerrt den Hund hinter sich her. Tiffi und ich flitzen äber die Straße, bleiben aber auf dem Gehsteig erstmal stehen um Familie Labrador einen Vorsprung zu geben. Als wir langsam weiter gehen bleibt der Labrador auf dem breiteren Stück Gehweg neben dem Rathaus plätzlich stehen um auf uns zu warten. Alles zerren und schimpfen von Herrchen bringt nix, beziehungsweise hat nur den Effekt, dass der Hund sich hinlegt. Von Frauchen kommt ein: „Dann lass sie doch.“

Ich bleibe stehen und schicke Tiffi hinter mich. Frauchen nimmt Blickkontakt mit mir auf. „Ist das ein Rüde?“ tönt es mir entgegen und wieder mal habe ich nicht die Geistesgegenwart mit: „Ne, ein Käsekuchen!“ zu antworten. Stattdessen sage ich: „Ne, ein Mädel… aber die hat Angst!“ den zweiten Teil mit großem Nachdruck.

Mit einem fröhlichen: „Meine auch!“ packt Frauchen die Leine und stürmt mit Hund auf uns zu. Tiffi versucht sich in meiner Kniekehle zu verkriechen. Ich blockiere den Labrador mit dem Fuß. Die Frau blickt erstaunt auf das panische Elend mit eingekniffenem Schwanz, dass eben noch mein Hund war. „Die hat ja wirklich Angst!“

Herrchen holt etwas verschämt den Labrador und zerrt ihn weg. Frauchen schaut mich fassungslos an. „Was ist denn mit der?“

Was mit der ist? Die sollen sich mal fragen was mit ihnen ist. Vielleicht wäre ein Besuch beim Ohrenarzt sinnvoll. Ist ja nicht so, dass ich es nicht gesagt hätte.

Es ist nichtmal so, dass mich irgendetwas an dieser Begegnung überrascht hätte. Ich bin nur manchmal ratlos was ich noch tun soll. Vielleicht Tiffi mit Absperrband umwickeln? Ihr eine Warnweste anziehen? Mir ein T-Shirt drucken: Bitte kein Kontakt! Mein Hund hat wirklich große Angst!

 

Ratlose Grüße,

Karen und Tiffi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.